Aztekensommer

Christoph Janacs - Aztekensommer
Resistenz Verlag, Linz-Wien 2001

Nach Schweigen über Guernica ist Aztekensommer der zweite Roman von Christoph Janacs, Frucht zahlreicher Aufenthalte und Reisen durch Mexiko und langjähriger Studien und Recherchen.

Ein namenloser Schriftsteller auf seiner Reise durch Mexiko: was er beobachtet und erlebt, hält er, auf der Suche nach Stoff für ein neues Buch, fest: die Märkte mit ihren Farben und Düften, die fremden Klänge auf den Straßen, die verwirrende U-Bahn der Hauptstadt, die Elendsviertel an den Rändern und die nicht minder ärmlichen nahe des Hauptplatzes einer der größten Megacities der Welt; er zeichnet gefährliche wie beglückende Begegnungen auf, die strapaziösen Fahrten durch endlose Wüsten, Bergländer und tropische Niederungen, die Konfrontation der Indios im Chiapas mit dem Militär und die Rituale der Selbstgeißler in der Silberstadt Taxcos. Doch erst der plötzliche Tod seines mexikanischen Freundes Ricardo öffnet den Blick auf das geheime Mexiko, in dem sich Realität, Fiktion und Mythos mischen und ein neues Bild von der Wirklichkeit schaffen, in der Götter lebendig werden, Figuren aus Geschichten
reale Gestalt annehmen und Tote wieder auferstehen.

In drei Teilen und achtzehn Kapiteln wird dies in einem am nouveau roman geschulten Stil erzählt, der einen Sog entwickelt und in eine gleichermaßen vertraute und fremde Welt führt. Eingestreut in die Haupterzählung sind – typographisch eigenständig gestaltet – Aphorismen, Gedichte, Zitate, Tagebuchnotizen, ein Filmscript und mehrere Erzählungen in der Tradition des „Magischen Realismus“ Lateinamerikas, womit die Grenzen des traditionellen Romans gesprengt werden und ein inhaltlich wie formal neues literarisches Gebilde entsteht.


Textauszüge aus dem Buch: Aztekensommer

Aztekensommer - Seite 19 - 20 (157,6 KiB)